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Wir haben ganz kurzfristig und auch nur ausnahmsweise frisches Schafsfleisch. Einfach im Onlineshop oder am Telefon bestellen! Nur diese Woche! Einfach bei „Fleisch vom Hofbauernhof“ auswählen.

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Die freie demeter Ausbildung braucht Unterstützung

Wie ihr vielleicht wisst, bieten wir seit vergangenem Jahr bei uns am Hof zwei Ausbildungsplätze an für junge Menschen, die sich entschieden haben die biodynamische Nachfolgegeneration mit zu gestalten.

Viele Demeter Höfe haben aber jetzt schon Schwierigkeiten, qualifizierte Fachkräfte für ihre Betriebe zu finden, diese Situation wird sich in Zukunft noch dramatisch zuspitzen. Daher brauchen wir dringend Nachwuchs und Menschen, die auch in Zukunft die Höfe betreiben. Die Ausbildung bietet jährlich Platz und Perspektiven für 25 junge Menschen! 

Dank des hohen ehrenamtlichen Engagements von ca. 20 Demeter Landwirt:innen und Gärtner:innen aus Bayern und Baden-Württemberg konnte nach 3 Jahre Vorbereitungszeit am 1. März 2021 der erste Ausbildungsjahrgang der Biodynamischen Ausbildung im Süden starten.

Vergangene Woche kamen Amelie und Victor (unsere beiden Azubis) auf mich zu und baten mich folgenden Aufruf über unseren Kundenbrief zu teilen. Der gemeinnützigen Organisation fehlen Gelder zu Finanzierung und Sicherung der Ausbildugsplätze. Auf Betterplaces findet ihr weitere Infos. Jede noch so kleine Spende ist Willkommen und macht es möglich, diesen Bildungsweg zu erhalten!

 

Richtig rechnen in der Landwirtschaft – Der Leistungsrechner der Regionalwert AG

Arbeit verdient Wertschätzung – richtig rechnen in der Landwirschaft

In fast allen Bereichen unseres Wirtschaftsystems wird Wertschätzung monetär ausgedrückt. Angefangen beim ganz normalen Stundenlohn für Angestellte bis hin zur Unternehmensbilanz. Wo aber tauchen eigentlich solche Werte wie nachhaltiges Wirtschaften, ökologische Vielfalt oder Tierwohl auf?

Diese Frage hat sich auch die Regionalwert AG gestellt und arbeitet seit einigen Jahren im Rahmen eines Forschungsprojektes an Instrumenten zur zeitgemäßen Erfassung und Bewertung von ökologischen, sozialen und regionalökonomischen Leistungen von Unternehmen.

Die Verbraucher:innen, vor allem die junge Generation, fordern zunehmend einen nachhaltigeren Umgang der Landwirt:innen mit den natürlichen Grundlagen. Doch können sie dies bei den sehr niedrigen Preisen für Milch, Fleisch und Gemüse wirklich leisten? Nachhaltiger zu wirtschaften, umfasst nicht nur das Weglassen von chemisch-synthetischen Düngern und Pestiziden – nachhaltiger ökologischer Landbau erfordert Wissen, ist aufwendig und kostet Geld.

In der bisher im Betrieb praktizierten Buchhaltung und Bilanzierung fehlen sämtliche qualitativen und quantitativen Zahlen und Werte, die eine reale Bewertung auf ökologische und soziale, sowie regionalökonomische Leistungsfaktoren ermöglichen.

Dies betrifft die wertschaffende Seite des Wirtschaftens ebenso, wie die wertevernichtende Seite der Erfolgsrechnung. Der Wert von natürlichen und sozioökonomischen Vermögen ist derzeit auf null gesetzt, egal wie der Betrieb wirtschaftet. Es gehen Betriebsvermögen, wie Bodenfruchtbarkeit oder Fachwissen verloren oder werden geschaffen, ohne dass dies in der abstrakten Erfolgsrechnung adäquat wiedergegeben wird.

Die betriebswirtschaftliche Erfolgsrechnung ist aber von durchschlagender Wichtigkeit bei der Kapitalbeschaffung, der Preisbildung und der Beurteilung von Betriebserfolg.!

Da das Phänomen nicht nur bei einzelnen Betrieben auftritt, sondern es sich um ein systemisch wirkendes Muster handelt, greift das nicht-nachhaltige Wirtschaften im großen Stil um sich. In der Folge entstehen existenzbedrohende Risiken und Schäden, wie zum Beispiel der Klimawandel, die Verunreinigung des Grundwassers oder der Schwund an Bodenfruchtbarkeit.

Das Forschungsprojekt der Regionalwert AG ist vor dem Hintergrund entstanden, das nachhaltig arbeitende Betriebe durch diverse Maßnahmen – wie den Verzicht auf chemisch-synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel, extensivere Tierhaltung, regionale Herkunft von Betriebsmitteln, Verwendung samenfester Sorten – einen zusätzlichen Aufwand betreiben, um negative externe Effekte der Landwirtschaft zu vermeiden. Die Betriebe nehmen dafür Mehrkosten in Kauf, die in aller Regel über den Produktpreis nur ungenügend kompensiert werden können. Denn die Kundschaft hat dafür bislang keine erhöhte Preisbereitschaft.

Dieser Mehraufwand und die damit verbundenen Leistungen werden in der klassischen buchhalterischen Abstraktion vernachlässigt.

Im Projekt „Richtig Rechnen in der Landwirtschaft“ konnten nun Wege aufgezeigt werden, wie die Nachhaltigkeitsleistungen der Betriebe erfasst, bewertet und monetarisiert werden können. Das Ergebnis für den Hofbauernhof findet ihr in der grünen Übersichtstafel. Dafür haben wir einen Fragenkatalog mit über 100 Fragen ausgefüllt und zur Bewertung eingereicht.

Unser Fazit:

Beim Blick auf unsere eigene Ergebnistafel, kommen uns gemischte Gefühle. Zum einen ist es super schön, das alles mal aufgezeigt zu bekommen, in welchen Bereichen wir überall „mitmischen“. Und im gleichen Moment kommt die innerlich etwas provokante Frage auf: „Warum haben wir eigentlich nicht überall 100%“?
Wir sehen den Leistungsrechner mit seinem Fragenkatalog jedenfalls als wertvolles Instrument, um vor allem in den Bereichen, in denen wir nicht so gut abgeschnitten haben, nach Verbesserungspotentialen zu schauen. So haben wir beispielsweise mittlerweile zwei Auszubildende am Hof, die das hier Gelebte erlernen und irgendwann weitergeben können.
Beim Blick auf das monetäre Ergebnis wird klar: vieles was wir tun, wird eben (leider) nicht bezahlt und daher bleibt ein Abwägen zwischen den eigenen (meist) zeitlichen Ressourcen und der akuten Wichtigkeit ein ständiger Prozess. Wir freuen uns jedenfalls sehr, dass sich die Regionalwert AG diesem Thema widmet und manche Dinge nach Außen hin sichtbar macht. Denn auch wenn wir schon vieles im „grünen Bereich“ haben, es gibt immer Neues zu lernen!