„Nie ist zu wenig was genügt“ (Seneca)
Doch was ist eigentlich „genug“? Genügt es uns zum Beispiel „ausreichend zu essen“ zu haben oder brauchen wir maximale Vielfalt und ständige Verfügbarkeit aller Produkte ? Und wenn ja, warum eigentlich? Unter Umständen weil wir es nicht mehr anders kennen?!
Bedürfnisse, die uns früher nur durch die Fernsehwerbung suggeriert wurden, werden heute zusätzlich durch Influencer auf Instagram, Youtube und Co. befeuert. Finanziert durch große Konzerne platzieren sie gekonnt Lifestyleprodukte und machen uns glauben diese zu brauchen. Doch jedes System (irgendwann ist auch der größte Rucksack voll…) ist begrenzt und kann nicht auf ewig weiter befüllt werden. Aber irgendwie soll unsere Volkswirtschaft scheinbar genau nach diesem vermeintlich nie endenden Wachstumsprinzip funktionieren – wenn wir nur alle mitmachen…!
In genau diesem Wirtschafts-Wachstums-System gibt es viele Leidtragende – die ungerechte Verteilung der Güter wird (sofern das überhaupt noch möglich ist, schaut hier!) zunehmend ungerechter, für Mensch und Tier & letztendlich für den ganzen Planeten!
Wäre es daher nicht vielleicht sinnvoll über Alternativen zum reinen Wachstumsprinzip nachzudenken?
Wir finden: ein anderer Ansatz ist längst überfällig und beschäftigen uns deshalb in diesem Jahr eingehend mit der Gemeinwohlökonomie nach Christian Felber! Vielleicht haben einige von Euch auch schon mal davon gehört 🙂 …
Wir möchten für den Hofbauernhof in den kommenden 12 Monaten eine sogenannte Gemeinwohlbilanz erstellen. Die Gemeinwohlbilanz betrachtet bzw. „durchleuchtet“ folgende, über die betriebswirtschaftliche Bilanz hinausgehende, vier Aspekte:
- Menschenwürde,
- Solidarität & Gerechtigkeit,
- Ökologische Nachhaltigkeit,
- Transparenz & Mitbestimmung.
Sie bringt diese dann anhand eines sehr ausführlichen Fragenkatalogs jeweils in Zusammenhang mit den Berührungsgruppen, mit denen ein Unternehmen agiert wie z.B. Lieferant*Innen, Mitarbeiter*Innen, Kund*Innen, Eigentümer*Innen und dem gesellschaftlichen Umfeld. Der Grundgedanke ist, dass alle erzeugten Güter nicht nur dem reinen „Geld erwirtschaften“ dienen, sondern einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert liefern sollen!
Uns ist bewusst, das wir mit dem Umstand, ökologische Lebensmittel herzustellen und zu vermarkten bereits einen wichtigen Beitrag leisten, doch glauben wir auch, dass wir uns nicht darauf ausruhen sollten und möchten uns mit der Gemeinwohlbilanz noch bewusster und transparenter verhalten und im Idealfall ein Vorbild für andere Menschenund andere Unternehmen darstellen!
Für den Hofbauernhof heißt das nun konkret: wir durchleuchten in den kommenden Monaten alle diese Bereiche, stellen uns bewusst in Kleingruppen den geforderten Fragen, vergleichen uns mit anderen Ökokistenbetrieben und lassen uns dann am Ende von einem externen Prüfer prüfen 😉 … puh, das wird arbeitsreich, aber auch spannend!
Wer nun ein bisschen Feuer gefangen hat: Ziemlich gut wird die Thematik hier und in diesem kurzweiligen 4-minütigen Video dargestellt. Schaut’s gerne an und tragt es weiter!