Für Gärtnerinnen und Gärtner, egal ob hobbymäßig im heimischen Garten oder großflächig auf dem Acker und sogar losgelöst von bio oder nicht, ist „samenfest“ ein äußerst wichtiger Begriff!
Denn nur aus samenfesten Sorten lässt sich Saatgut gewinnen, woraus man im kommenden Jahr wieder neue fruchtbare Pflanzen bekommt, welche die gewünschten Sortenmerkmale tragen.
Der Gegensatz zu samenfesten Sorten sind Hybridsorten. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Formen ist, dass Hybride nicht nachbaufähig sind, da ihre Merkmale schon im ersten Nachbaujahr wieder aufspalten oder die Pflanzen gar ihre Fruchtbarkeit verloren haben (Stichwort „Terminator-Technologie„).
Daraus folgt, dass Hybridsorten nur einmal gesät werden können und Bauern und Bäuerinnen daraus kein Saatgut für eine neue Aussaat gewinnen können, sondern gezwungen sind, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen!
Dies ist vor allem in Schwellenländern mit einer Vielzahl an angepassten lokalen Sorten ein existenzielles Problem!
Es ist also auch als Verbraucher*in enorm wichtig auf samenfeste Öko-Sorten achten weil …
… die Möglichkeit der Standortanpassung besteht
… sie zum Erhalt der Sortenvielfalt und damit der Agro-Biodiversität (die Grundlage unserer Ernährungs-Sicherung!) beitragen.
.. sie ein wichtiger Beitrag für die Unabhängigkeit aller Gärtner*innen weltweit sind, die sich nicht in folgenschwere Abhängigkeiten von wenigen marktbeherrschenden Konzernen begeben müssen.
… die Vielfalt und der gute Geschmack bei den Hybridsorten oft auf der Strecke bleiben.
.. jede*r von uns mitverantwortlich ist, für das was wir essen und pflanzen!
Wir empfehlen Euch zu diesem Thema den wunderbaren Film „unser Saatgut“.
Wirklich schön und erschreckend zugleich – denn wir haben bereits jetzt über 95% unsere Nahrungspflanzen-Vielfalt eingebüßt!
Von Herzen, eure Hofbäuerinnen & Hofbauern