Carla: Andreas, seit einigen Tagen sehe ich dich vermehrt am Schreibtisch sitzen, einen Ordner nach dem anderen wälzen?
Andreas: Morgen kommt die Bio-Kontrolle, das muss ich vorbereiten.
Carla: Wie oft kommen die zu uns?
Andreas: Einmal im Jahr mit Anmeldung und einmal im Jahr ohne vorherige Anmeldung.
Carla: Und was genau wird da kontrolliert und von wem?
Andreas: Als Landwirt muss man sich für ein akreditiertes Kontrollunternehmen entscheiden und dort Mitglied werden. Wir sind mit der Hofbauernhof GbR beim Kontrollverein Ökologischer Landbau e.V. in Karlsruhe.
Ein Prüfer kommt dann für einen ganzen Tag zu uns und schaut sich all unsere Einkäufe und Verkäufe in der Landwirtschaft an: Saatgut, Futtermittel, Zutaten für die Brote etc. Außerdem noch stichprobenartig unsere Ladenverkäufe. Außerdem gibt es immer einen Betriebsrundgang, um das Wohl der Tiere und der Pflanzen zu begutachten. Und auch um nach Auffälligkeiten zu schauen, ob es beispielsweise Hinweise auf Einsatz von unerlaubten Mitteln gibt.
Carla: Und Andreas, was würdest Du sagen, inwiefern ist das alles für unsere Kunden interessant?
Andreas: Schöne Frage! Also im Prinzip beruht ja unsere Kunden-Beziehung oder die in der Bio-Branche vor allem auf Vertrauen. Die Kunden vertrauen uns, dass wir biologisch wirtschaften und sind bereit dafür einen höheren Preis zu zahlen. Letztendlich fände ich es natürlich am allerschönsten, wenn wir uns hinstellen könnten, ohne Kontrolle und unsere Kunden gut finden was wir machen. Aber manchmal braucht es eben eine unabhängige Instanz, die das bestätigt.
Carla: Und wie siehst Du das mit den vielen verschiedenen Bio-Siegeln? Was würdest Du den Verbaucher*innen raten?
Andreas: Also Bio ist definitiv die bestkontrollierte Form der Landwirtschaft. Aber ich würde immer versuchen mir ein persönliches Bild vom Erzeuger oder vom Betrieb zu verschaffen von dem ich meine Lebensmittel beziehe. Transparenz finde ich super wichtig, so wie bei uns, wo die Kunden gerne jederzeit vorbeischauen und sogar mitmachen können. Oder wir auch jederzeit bereit stehen um Fragen zu beantworten.
Carla: Andreas, ich danke dir für dieses nette Gespräch und nun lasse ich dich in Ruhe weiter vorbereiten!
Andreas: Bitte Carla und danke dir für dein Interesse.
Carla: Bitte, gerne.
Andreas: Danke. Äh. Bitte.