Als Gärtnerin liegt mir der Ackerboden besonders am Herzen. Von seiner Beschaffenheit hängt letzten Endes die Ernte ab und ich möchte den Boden so lebendig, locker und humusreich wie möglich erhalten.
Schön, dass Euch Eure Neugier bis hier hergeführt hat! Es geht natürlich um Gemüse, Boden, Fruchtfolge usw., aber lest am besten selbst!
Mein Tipp: kommt doch im Mai zu unserer alljährlichen Jungpflanzenbörse – da gebe ich auch gerne noch persönliche Tipps rund um den Gartenbau!
Auf unseren Gemüsefeldern bauen wir mit sehr viel Hingabe und Handarbeit verschiedene Gemüsekulturen nach den demeter Richtlinien an. Von der Erdbeere über den Kohlkopf bis zu Beeren und Zucchini ist allerhand dabei. In unserem kleinen Folientunnel gedeihen besondere Tomatensorten; frische Kräuter aller Art wachsen in unserem Bauerngarten und auch Setzlinge sind jedes Jahr im Angebot!
Wir düngen ausschließlich mit unserem hofeigenen Mistkompost und verzichten bewusst auf Zukauf von z.B.: Hornspänen, Haarmehl-Pellets o.ä. Unsere Bodenbearbeitung erfolgt möglichst flach und wir bringen zunehmend unsere beiden Arbeitspferde Zona und Rico zum Einsatz.
Unsere komplette Ernte verkaufen wir frisch über die Ökokiste, den Wochenmarkt in Freudenstadt und natürlich in unserem Hofladen.
Wir bauen auf 1,5 Hektar ungefähr 25 verschiedene Kulturen in einer 5-jährigen Fruchtfolge an. Es steht also erst im fünften Jahr eine Pflanze wieder auf dem gleichen Beet. Zur Fruchtfolge gehört auch eine Gründüngung, die den Boden durchwurzelt und bedeckt, sodass er ein Jahr Pause hat und regenerieren kann. Außerdem planen wir nach einem „Starkzehrer“ wie z.B. Lauch einen „Schwachzehrer“ wie z.B. Salat. Somit bekommt der Boden Zeit, seine Stickstoffvorräte wieder aufzufüllen.
Damit der Boden nicht nur vielseitig beansprucht, sondern auch genährt wird, planen wir eine vielfältige Fruchtfolge. Pflanzt man Jahr für Jahr die gleichen Kulturen auf demselben Standort, wird der Boden zu einseitig beansprucht. Krankheiten und Schädlinge würden sich ausbreiten, da sie meistens auf eine bestimme Pflanzenart spezialisiert sind.
Bei uns sieht das so aus:
Außerhalb der Fruchtfolge wachsen bei uns noch: Tomaten, Gurken, Paprika, Erd- und andere Beeren.
Unsere Jungpflanzen ziehen wir zum Teil selbst im Anzuchthäuschen an und zum Teil kaufen wir sie in der Bioland-Gärtnerei Gaiser und Fischer. Wir verwenden nur samenfeste Sorten und verzichten auf Hybride.
Ein Trecker ist tendenziell schwer, aber hauptsächlich bringt er eine Menge Vibrationen mit, sodass dort, wo er fährt, die Erde verdichtet wird. Ohne Luft gibt es wenig Leben, der Boden stirbt und er ist nur mit Gewalt, z.B. schweren Maschinen wieder zu lockern. Bis er aber wieder lebendig wird, braucht es viel Zeit und Pflege.
Die Pferde sind viel leichter und treten nur kleine Punkte fest, die schnell wieder von den Organismen der Umgebung durchdrungen werden. Deswegen kann ich mit Zona und Rico auch schon früher auf den Acker, als mit dem Trecker. Vier Tage ohne Regen sind das Minimum und eben das gibt es gerade im Frühjahr selten.
Natürlich arbeite ich nicht nur mit meinen beiden Pferden Rico und Zona auf dem Feld, sondern habe über das ganze Jahr viele helfende Hände. Darunter vor allem unsere Azubine und unsere drei FÖJ´lerInnen, die mich vom Pikieren der Jungpflanzen im Frühjahr bis zur Ernte im Herbst mit maximaler Tatkraft unterstützen! Im Sommer wird mein Team durch Woofis und Praktikanten ergänzt.