Wie die geneigte Leserin dieser Kategorie vielleicht schon festgestellt hat:
Auf dem Hofbauernhof herrscht ein reges Kommen und Gehen. Woofer, FÖJler, (Waldorf)praktikanten, Steffen,
… alles und jeder verändert sich, sucht sich, findet sich (ob gewollt oder geschubst)!
Zeit, den einzigen Mitarbeiter zu ehren, der uns immer treu geblieben ist und hoffentlich auch noch lange bleiben wird.
Er fristet ein friedliches, unscheinbares Dasein – vor allem für jene unter uns Höflern, die in all den Jahren (13 an der Zahl!) zwar durchaus des Öfteren von ihm gehört haben, aber noch nie seine persönliche Bekanntschaft machen durften. Geduldig steht er in der Backstube, vollkommen unbeirrt vom Trubel zwischen Laden und Lager, Büro und Backofen, wo Sommer und Winter vorbeistürmen und -schneien und -hecheln und -triefen und -stiefeln und -schwitzen. Wo schweißnass tropfend zitternd vor Kälte mit glasigen Augen tränenüberströmt lachend Brot gebacken wird.
So vieles und so viele hat unser hofeigener Sauerteig schon erlebt, durchlebt, überlebt und belebt mit lebendiger Beständigkeit, dort, im Herzen des Hofbauernhofes, dass er sich nicht nur mit dem Titel „Längster Mitarbeiter“ schmücken darf, sondern auch zum „Mitarbeiter mit der multipelsten Persönlichkeit“ gekürt wurde. Mit der Ernennung zum „Mitarbeiter des Monats August“ vervollständigt er das Triple unter donnerndem Applaus.
Aber das rührt ihn nicht. Er atmet geruhsam weiter. Tief ein. Tief aus. Und nochmal: Tief ein, tief aus.
Und wenn du mal ganz leise bist, den Kistendeckel vorsichtig anhebst und dich langsam hinunterbeugst, strömt dir außer einem betörenden Duft in die Nase auch eine zarte Melodie in die Ohren: „Und wieder, wieder ein Jahr und wieder ein Jahr verflogen…“